Verkehrssicherheit findet sich im Wahlprogramm von UWE an herausragender Stelle. Auf der Internetseite von UWE hatte ich mich im Januar 2017 zur Verkehrssicherheit geäußert. Wer noch einmal nachlesen möchte, gehe auf die tolle Seite von UWE und findet dort im Archiv unter Schorschs klare Kante den entsprechenden Beitrag unter Straßenverkehr in Eisenbach (und Selters) – gegenseitige Rücksicht ist gefragt.

Auf die schwer verständliche Definition von Verkehrssicherheit möchte ich verzichten. Jeder weiß, es geht um die Sicherheit der Menschen, die sich im öffentlichen Verkehrsraum bewegen. Ich möchte Probleme im ruhenden und fließenden Verkehr thematisieren und auf sie aufmerksam machen.

Tempo 30 Zonen in Eisenbach

Ruhender Verkehr
Probleme tun sich vornehmlich in den alten Ortskernen mit schmalen Straßen auf. In neueren Bereichen haben die Verkehrsplaner gute Arbeit geleistet und Straßen entsprechend geplant. In den Problemzonen wird in Einmündungsbereichen von Kreuzungen geparkt, die 5-m-Grenze, die für das gefahrlose Ab- und Einbiegen geschaffen wurde, deutlich unterschritten. Es wird auf Gehwegen und an engen Stellen geparkt. Leidtragende sind die Fußgänger und hier insbesondere diejenigen, die ob ihres Alters noch nicht in der Lage sind, Gefahren zu erkennen. Und, meist ältere, Leute, die zur Fortbewegung auf Hilfe von Krücken, Rollatoren und Rollstühlen angewiesen sind. Nicht zu vergessen sind die Menschen, die die neuen Erdenbürger im Kinderwagen an die frische Luft bringen. Der ruhende Verkehr hat auch Einfluss auf den fließenden. Keinem wünsche ich, die Hilfe von Rettungskräften und/oder dem Notarzt und/oder der Feuerwehr zu benötigen. Ganz besonders schlimm wird es, wenn   dringend Hilfe benötigt wird und diese verspätet oder gar nicht geleistet werden kann, weil die Helfer nicht an die Einsatzstelle kommen. Auch der Müllkutscher mag es nicht, wenn rechts und links von seinem Bock nur eine Bierdeckelbreite Platz ist. Die Situation, dass zu viele Fahrzeuge verkehrswidrig geparkt werden, ist oftmals auch dem Umstand geschuldet, dass Höfe und Garagen nicht bzw. zweckentfremdet genutzt werden. Von mehreren Möglichkeiten, falsch zu parken, wird oftmals gerade diejenige genutzt, die die Allgemeinheit am Meisten beeinträchtigt. Ein Recht eines Parkplatzes vor der eigenen Haustür kenne ich nicht. Die UWE-Fraktion steht für einen vernünftigen Umgang miteinander. Keinesfalls soll der gemeindliche Ordnungshüter eingesetzt werden, um die finanzielle Situation der Gemeinde zu verbessern. Irgendwann aber wird der Tag kommen, wo es bei fehlender Einsicht mit Bitten und Appellen vorbei ist. Dann müssen Verkehrssünder mit Verwarnungsgeldern auf den Pfad der Tugend geführt werden.

Messung K511 vom 14.11.2017 – 14.12.2017

Fließender Verkehr
Im Rahmen unserer Bemühungen zur Verkehrssicherheit waren wir bezüglich eines Fußgängerüberwegs am Ortseingang in der Mühlstraße / Wiesenstraße nicht erfolgreich. Hier hat HESSEN MOBIL das Sagen, es ist eine Kreisstraße. Die rechtlichen Voraussetzungen für die Maßnahme lagen in Eisenbach und in der Bezirksstraße in Münster nicht vor. Am Niederselterser Bahnhof könnte es klappen. Fairerweise muss man zugeben, die alternativ installierten Geschwindigkeitsmesstafeln am Ortseingang und in Richtung Schule dürfen – zumindest gefühlt – als Erfolg bezeichnet werden. Es liegen zwar keine Vergleichszahlen aus früheren Zeiten vor, aber ich gehöre zu den Kraftfahrern, die sich ein Smiley-Danke abholen, nachdem sie auf das zu schnell hingewiesen wurden und ihre Karre auf 50 km / h und weniger heruntergebremst haben.

Messung Schulweg (ankommend) vom 13.11.2017 bis 9.12.2017

10 Minuten früher aufstehen
Eine Geschwindigkeitsmesstafel hängt auch im Eisenbacher Schulweg, die zulässige Höchstgeschwindigkeit beträgt hier 30 km / h. Ein Großteil der Verkehrsteilnehmer, die hier zu schnell fahren, sind Elternteile auf dem Weg, ihre Kinder zur Schule zu bringen. Vielfach ist man jeden Morgen auf den letzten Drücker unterwegs, oft auch schon zu spät. Weil es immer die Gleichen sind, 10 Minuten früher aufstehen könnte das Problem wahrscheinlich beheben. Mit der Fertigstellung des Schulweges im Jahre 2019 wird der Sicherheit der Fußgänger durch entsprechende bauliche Maßnahmen Rechnung getragen. Diesen kleinen Teil kann die Politik zur Verkehrssicherheit beitragen.

Keinen Einfluss hat die Politik auf das Fahrverhalten der Verkehrsteilnehmer. Dieser Tage nahm mir eine Frau die Vorfahrt. Sie glaubte sie, weil sie gerade aus fuhr, die solche zu haben. Vielleicht schaut sie mal in die Straßenverkehrsordnung und hier in den Paragrafen 8, da steht was von dem Grundsatz rechts vor links. Die Frau ist auch Mutter. Gestern holte sie ihr Kind aus der Grundschule ab. Das Kleine stand während der Fahrt vor dem Beifahrersitz. Es so zu gefährden, steht der Mutter aber zu, es ist ja schließlich ihr Kind.

Von Schorsch Horz