Im Frühjahr 2018, etwa zwei Jahre vor der schlimmen Corona-Pandemie, stellte die UWE-Fraktion im Selterser Gemeindeparlament einen Antrag für die Sitzung am 03.05.2018, der da hieß:
„Resolution für ein besseres Klima, zur Förderung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf und zur Erhöhung der Lebensqualität. Die Hessische Landesregierung, damals wie heute Koalition aus CDU und Grüne, sollte sich über eine Bundesratsinitiative für das Recht auf einen Heimarbeitsplatz (Home-Office) beim zuständigen Bundesgesetzgeber einsetzen.“
Es ging darum, weniger Autos fahren zu lassen, dadurch das Klima zu verbessern und festgeschriebene Klimaziele zu erreichen, die hoffnungslos überbelasteten Straße, die teilweise in einem katastrophalen Zustand waren, zu entlasten und Arbeitnehmern Zeitaufwand zur und von der Arbeit inklusive dem täglichen Staustehen zu sparen. Nebeneffekt hätte sein können, dass der ländliche Raum aufgewertet würde, dass Vereine, die auf Ehrenamtler angewiesen sind, profitiert hätten, weil Menschen ihre gewonnene Freizeit ins Ehrenamt investiert hätten, die schwer zu erfüllenden Tagesstärken der so wichtigen freiwilligen Feuerwehren hätten Nutznießer sein können. Die Liste erhebt nicht Anspruch auf Vollständigkeit.
Mit der Resolution sollte von möglichst vielen Stellen eine längst fällige Diskussion um den Heimarbeitsplatz angestoßen werden. Sowohl im Kreistag als auch im Selterser Gemeindeparlament holten sich die Antragsteller einen Korb ab, die Anträge schafften es nicht aus dem Parlament, die Mitglieder der kommunalen Fraktionen, deren Parteien auch in Wiesbaden und in Berlin das Sagen haben, hielten ihren hohen Herren den Rücken frei.
Im Frühjahr 2020 stürzte das Corona-Virus die Welt in die größte Krise nach dem Zweiten Weltkrieg. Um der Pandemie Herr zu werden, sollten Menschen auf allen Ebenen möglichst wenig bis keinen Kontakt zueinander haben, um die Verbreitung des Virus zu minimieren. Freiwilliges Home-Office hielt Einzug und machte der Politik, den Arbeitgebern und Arbeitnehmern – bis auf die fehlenden sozialen Kontakte – am Arbeitsplatz deutlich, dass zu Hause zu arbeiten viele Vorteile hat. Jetzt, beim 2. Lockdown, kommen die Bundes- und Landespolitiker auf die Idee, bei den Arbeitgebern das Recht auf einen Heimarbeitsplatz gesetzlich zu verankern. Auch wenn es 2018 einen anderen Hintergrund hatte, so möchte ich denen, die dem Antrag von UWE damals ihre Zustimmung verweigert haben, sagen: wir könnten bei diesem Thema schon zwei Jahre weiter sein.
Euer Schorsch Horz