Der Landkreis Limburg-Weilburg hat die Gemeinde Selters (Taunus) aufgefordert, Stellflächen für Wohncontainer zur Unterbringung von Flüchtlingen zu benennen. Die Verwaltung hat drei Flächen vorgeschlagen:

  • Eisenbach, Talblick 2, 2.996 m², Gemeindefläche unterhalb des Kindergartens
  • Niederselters, Am Weidenbusch, 3.952 m², verpachtete Gemeindefläche direkt vor der Parkplatzfläche der Zeugen Jehovas
  • Sportplatz im Ortsteil Münster

Der Eisenbacher Ortsbeirat hat in seiner Sitzung am 6.2.2023 einstimmig die Containerlösung abgelehnt, die auf einem Grundstück neben dem neuen Kindergarten in Erwägung gezogen wurde. Der Selterser Gemeindevorstand hat das Thema in einer Dringlichkeitssitzung am Tag danach behandelt und diesen Standort abgelehnt. Der Grund dafür ist, dass das Grundstück, das zunächst ins Auge gefasst wurde, als ungeeignet angesehen wird. Aufgrund dessen wurde das Thema kurzfristig auf die Tagesordnung des Ortsbeirats genommen, woraufhin rund 150 Zuschauer kamen und Fragen an die Verwaltung stellten.

Die Räumlichkeiten im Obergeschoss der Altenbegegnungsstätte Eisenbach (ehemaliges Rathaus) wurden ebenfalls untersucht, jedoch sollen diese Räume nach Auskunft des Bürgermeisters den Vereinen zur Verfügung bleiben. Alternativ sind die Kellerräume, ehemalige Arztpraxis, für die Flüchtlingsaufnahme vorgesehen.

Auch der Ortsbeirat von Münster hat einstimmig beschlossen, dass die dortige Fläche nicht zur Verfügung stehe. Der Beschluss des Ortsbeirats Niederselters steht noch aus.

Das Regierungspräsidium hatte für das letzte Quartal 2022 noch rund 350 Geflüchtete prognostiziert, diese Zahl ist jedoch auf mehr als 550 im ersten Quartal 2023 angestiegen. Kurz vor Weihnachten hat die Kreisverwaltung die 19 Kommunen des Landkreises Limburg-Weilburg um Vorschläge gebeten, wo Containerdörfer entstehen können. Von der Gemeinde Selters wurden drei mögliche Flächen gemeldet, darunter der Standort am Kindergarten in Eisenbach, das Gelände nun aber wieder heraus genommen. Die Parallelität der Ereignisse wurde jedoch kritisiert, da die Mehrzahl der Anwesenden befürwortet hätte, zuerst in den Ortschaften zu informieren und zu diskutieren, bevor entschieden wird, welche Grundstücke dem Landkreis gemeldet werden sollten.

Die Fläche “Talblick 2” in Eisenbach, die ins Auge gefasst wurde, wird jedoch als ungeeignet angesehen, da sie eine Hanglage hat und als Entwicklungs- und Erweiterungsfläche für den Kindergarten dient. Außerdem gibt es Bedenken bezüglich der Infrastruktur, da es noch nicht einmal einen Lebensmittelladen in der Nähe gibt. Aus diesem Grund sind die Verantwortlichen auf der Suche nach einer geeigneten Lösung, um den Geflüchteten eine würdige Unterkunft und Integration zu bieten. Ortsvorsteher Lo Siegmund hat in einem Schreiben an den Landrat das “Haus Waldfrieden” als mögliche Alternative vorgeschlagen.