Politik hat mich zwar schon immer interessiert, meine Freizeit habe ich aber lieber auf dem Sportplatz verbracht. Die Gesellschaft hat davon profitiert, habe ich mich doch dem Fußballverein als Jugendleiter und Jugendbetreuer und als Schiedsrichter zur Verfügung gestellt.
Meinen Mund konnte ich noch nie halten, insbesondere dann, wenn mir etwas gegen den Strich ging und geht. Mit zunehmendem Alter verspürte ich das Bedürfnis und brachte den Mut auf, meine Meinung, die selten dem Mainstream entspricht, in Form von Leserbriefen auch öffentlich kundzutun. Dies wurde in der Gesellschaft registriert, immer öfter wurde ich im kommunalen Bereich von Menschen, die von Klientelpolitik die Schnauze voll hatten, aufgefordert, mich politisch zu betätigen. Mit einigen Mitstreitern gründete ich im September 2015 UWE, die Unabhängigen Wähler Eisenbach. Gerade noch rechtzeitig, um zur Kommunalwahl am 06.03.2016 antreten zu können. Diejenigen, die uns aufgefordert hatten, ließen uns nicht im Regen stehen, sie gaben uns ihre Stimmen. Es reichte für 5 (von 31) Sitzen in der Gemeindevertretung und zur absoluten (4 von 7) Mehrheit im Ortsbeirat Eisenbach.
Meine Lebensphilosophie beinhaltet ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Nehmen und Geben. Die Freien Wähler im Kreis Limburg-Weilburg halfen uns von UWE bei unserer Gründung, waren wir doch alle UWEs politische Neulinge. Der Bitte, aus unseren Reihen Kandidaten für die Kreistagswahl zur benennen, kamen Christian Triebel und ich nach.
Mein Kritikpunkt an Kommunalpolitikern von CDU und SPD ist, dass sie vergessen, als Kommunalpolitiker gewählt worden zu sein. In Wiesbaden und / oder Berlin mal anzuklopfen und existentielle Bedürfnisse der untersten Ebene zu thematisieren, ist nicht möglich. Alles, was aus Hauptstädten kommt und mit den Erfordernissen der Kommunalpolitik nicht vereinbar ist, wird widerspruchslos durch gewunken. Gelebt wird in der Kommune, nicht im Kreis, Land oder Bund. Politik sollte für die Mehrzahl der Menschen, nicht nur für einige Wenige und insbesondere nicht für Politiker/innen und Parteien, gemacht werden.
Betrachtet man sich die Parteienlandschaft, gebührt den Freien Wählern eigentlich der Platz hinter der CDU und der SPD. In fast allen Kommunen sind die Freien Wähler in den Parlamenten vertreten und leisten gute Arbeit. Grüne, Linke, FDP oder AFD sind eigentlich fundamentlos, man findet sie frühestens, wenn überhaupt, erst ab Kreis. Dafür sind sie aber im Bund und im Land nicht nur vertreten, mit ihren wenigen Prozenten schaffen sie es sogar über Koalitionen auf Regierungsbänke und somit zu großem Einfluss. Sucht man dort nach Freien Wählern, wird man nur in Bayern fündig, mit 19 Sitzen ist man drittstärkste Fraktion.
Bei der Suche nach der Ursache, kehrt man zunächst einmal vor der eigenen Haustür. Viele Freie Wähler betreiben Kommunalpolitik und organisieren und strukturieren sich nicht in ihrem Kreis, ihrem Bundesland und im Bund. So ist es schwierig, ausreichende Stimmen zu erlangen, um die 5 %-Hürde zu überspringen. Bundes- und Landespolitiker der anderen Parteien haben mittlerweile fast jeden Kontakt zur Basis verloren, Volksvertreter war einmal. Noch einmal, gelebt wird in der Kommune, nicht im Kreis, nicht im Land und auch nicht im Bund. Von daher wäre es wichtig, dass diejenige Partei, die am tiefsten im Volk verwurzelt ist, die Chance erhält, sich im Bundestag zu Wort melden können.
Ich bin Realist. Ich weiß, dass ich keine Chance habe. Auf dem langen und beschwerlichen Weg „Freie Wähler in den Bundestag“ (und auch in die Landtage) über die 5 % Hürde will ich mithelfen, dass irgendwann in nicht allzu weiter Ferne Mandatsträger der Freien Wähler Politik in Berlin (und Wiesbaden) machen. Deshalb bitte ich Sie, verehrte Wählerinnen und Wähler des Wahlkreises 178, um Ihre Zweitstimme für die Freien Wähler und um Ihre Erststimme für mich.
Die vielen Kommunalpolitiker/innen der Freien Wähler bitte ich um Unterstützung, werbt für unsere Sache und unterstützt sie und mich.
Mit freundlichen Grüßen
Schorsch Horz, Selters – Eisenbach
Hi Schorsch, wir waren eigentlich nieeeeeeee einer Meinung. Besonders nicht beim Fußball! Aber zu Deiner politischen Aktivität beglückwünsche ich Dich + wünsche Dir viel Erfolg und das Dir in die Wiege gelegte “Mundwerk” um viel für “Deutschland (Eisenbach)” bewegen zu können. Waaaaaahnsinn + beachtenswert, welche Energie in Dir steckt! Echt toll! Alles Gute, Michael