Hitzige Diskussion in der Gemeindevertretung Selters / Familie kann Fläche kaufen

Eine heftige Diskussion ist in der Gemeindevertretung wegen des beabsichtigten Verkaufes eines Grundstückes im alten Ortskern von Niederselters entbrannt.

Eine junge Familie hat Interesse, dort ein an ihr Grundstück angrenzendes weiteres Grundstück zu kaufen. Knackpunkt ist, dass das Grundstück an einer der engsten Stellen am Seltrisaring liegt. Bernd Döllfelder von den Freien Wählern Selters (FWS) wies auf die Gefahr hin, wenn an dieser Engstelle eine Frau mit einem Kinderwagen und ein Auto aneinander vorbeifahren müssen. Die FWS hatte deshalb einen Grundstückstausch vorgeschlagen, um die Straße an dieser Stelle verbreitern zu können. Dies lehnte der Käufer allerdings ab. Döllfelder sprach sich daher dagegen aus, das Grundstück zu verkaufen. “Gemeinnutz geht vor Eigennutz”, sagte er. Manuel Böcher (CDU) entgegnete, dass man froh sein solle, wenn junge Familien bereit seien, im alten Ortskern zu bauen. Das sei eine Aufwertung dieses Bereiches.

FWS würde lieber die Straße verbreitern

Den Antrag der FWS, den Tagesordnungspunkt zurück in den zuständigen Ausschuss zu verweisen, unterstützten die Unabhängigen Wähler Eisenbach (UWE), er wurde jedoch bei 15 Gegenstimmen und drei Enthaltungen (CDU und SPD) mehrheitlich abgelehnt.

Daraufhin griff Döllfelder CDU und SPD scharf an. Da er keine sachlichen Gründe erkennen könne, müsse es sich wohl um politische Gründe handeln, sagte er. Man wolle seiner Klientel etwas Gutes tun zulasten der Allgemeinheit, schimpfte er. Hier werde der Sohn eines Mitgliedes der CDU-Fraktion besser gestellt. Die CDU verwehrte sich gegen diese Vorwürfe.

Bevor der Vorsitzende der Gemeindevertretung, Wolfgang Sandner, über die Beschlussvorlage abstimmen ließ, schlug Peter Schnierer (UWE) noch vor, die Baulandpreise von Eisenbach und Haintchen als Grundlage heranzuziehen. In der folgenden Abstimmung wurde die Vorlage bei neun Gegenstimmen (FWS und UWE) sowie drei Enthaltungen mehrheitlich angenommen, sodass das Grundstück verkauft werden kann. (anm)

Bericht aus Weilburger Tageblatt vom 11.3.2017