In WIKIPEDIA ist der liebenswerte Naherholungsort erstmals für das Jahr 1234 erwähnt (Niederselters 772, Münster 910 und Haintchen 1388, alle Jahreszahlen nach Christus). Fußgänger mit und ohne Handkarren und Pferde- und Ochsengespanne dürften das damalige Wegebild bestimmt haben.
Unseren Vorfahren über mehrere Jahre vorzuwerfen, bei den Planungen ihrer Siedlungen, die sich zum Ort entwickelten, nicht weitsichtig gehandelt zu haben, wäre unfair. Es war nicht zu erwarten, dass am Anfang des 21. Jahrhundert / des 3. Jahrtausend fast jeder Erwachsene über ein Auto verfügt. Vornehmlich in den alten Ortskernen führt dies zu nicht unerheblichen Parkproblemen, weil Fahrzeuge in eigentlich viel zu engen Straßen abgestellt werden (müssen). Schlüssige Verkehrskonzepte scheitern an den baulichen Gegebenheiten.
Eine Bestandsaufnahme hat ergeben:
- die Probleme treten fast ausschließlich in den alten Ortskernen auf,
- es wird teils so auf dem Gehweg geparkt, dass Menschen mit Rollstühlen, Rollatoren oder Kinderwägen nicht durchfahren können und auf die Straße ausweichen müssen,
- Fahrzeuge werden direkt gegenüber geparkt (statt versetzt und / oder einer Straßenseite), die ohnehin geringen Durchfahrtsbreiten werden zusätzlich verringert, sehr zum Leidwesen von LKW-Fahrern, zum Beispiel der Feuerwehr und der Müllabfuhr,
- es wird entgegen der Fahrtrichtung geparkt,
- das Verbot, innerhalb des 5 Meterbreiches einer Kreuzung zu parken, wird missachtet, Ab- und Einbiegen wird erschwert,
- Möglichkeiten, im eigenen Hof, in der Stellfläche und / oder der eigenen Garage zu parken, werden nicht genutzt, Garagen werden entgegen ihrer ursprünglichen Bestimmung genutzt,
- über mehrere Wochen werden Fahrzeuge im öffentlichen Verkehrsraum repariert,
- der Vorfahrtsgrundsatz „Rechts vor Links“ bei nicht beschilderten Kreuzungen wird missachtet.
Auch der Bedienstete des Ordnungsamtes oder die Polizei werden mit „Knöllchen“ die Probleme nicht lösen, höchstens minimieren. Diese Verfahrensweise ist seitens der UWE-Fraktion nicht gewollt. Hier setzt man zur Problemlösung zunächst auf ein Einsehen mit der damit verbundenen Rücksichtnahme.
Eine Entlastung des Selterser Haushaltes über viele Ordnungswidrigkeitenanzeigen, auch dies wurde schon geäußert, kommt für UWE nicht in Betracht. Anzeigen sollten nur im Sinne der Verkehrssicherheit getroffen werden.
Ein absolutes Unding ist, wenn Krankenwagen und / oder die Feuerwehr wegen verbotswidrig geparkter Fahrzeuge Einsatzstellen nicht, nicht rechtzeitig oder mit Zeitverzug erreichen. Ein noch größeres Unding ist, wenn Feuerwehrleute, die sich ehrenamtlich in den Dienst der Allgemeinheit stellen, Kontrollfahrten durchführen, Missstände feststellen, Verursacher höflich ansprechen und sich von diesen anpöbeln und beleidigen lassen müssen. Solche Menschen haben keinerlei Toleranz zu erwarten.
Das Gebot der Stunde ist, dass jeder Kraftfahrer / jede Kraftfahrerin im Rahmen seiner und ihrer Möglichkeiten darauf achtet, die Rechte anderer Verkehrsteilnehmer zu wahren bzw. so gering wie möglich zu beeinträchtigen. Dort, wo durch andere Maßnahmen die Verkehrssicherheit erhöht werden kann, bleibt UWE am Ball.
Ich will mich bemühen, mit gutem Beispiel voran zu gehen, es bedarf eigentlich keiner Regelung durch Verkehrsschilder, dass ich im Ort nicht schneller als 30 km/h fahre.
Schorsch Horz
Eine sehr gute Glosse, die es mal wieder auf den Punkt bringt. Danke, Schorsch. Ich verweise in diesem Zusammenhang auch auf die Ergebnisse der Ortsbegehung Ende letzten Jahres.
Wir sollten uns nicht aus Bequemlichkeit und Unachtsamkeit gegenseitig das Leben schwer machen. Schon gar nicht, wenn der Aufwand so gering ist…