SeltersUnion mit neuem Namen       

Groß war das Erstaunen der Wählerinnen und Wähler, als kurz nach der letzten Kommunalwahl eine neue Fraktion in der Gemeindevertretung auftauchte: Die SeltersUnion (SU). Der Hintergrund ist bekannt: Nach jahrelangen innerparteilichen Querelen beschlossen die Niederselterser und ein Münsterer CDU Mitglied, die Zusammenarbeit mit der Selterser CDU zu beenden und eine eigene Fraktion zu gründen. Aber das neue Kürzel „SU“ war unglücklich und bei der Namensgebung nicht bedacht worden. Insbesondere der wirtschaftspolitisch liberal orientierte Flügel der Unternehmer in der Fraktion aber auch geschichtlich bewanderte Niederselterser wiesen immer wieder auf die Verwechslungsgefahr mit der früher international gängigen Abkürzung SU für Sowjetunion hin.

„Dem Wunsch nach Distanzierung von kommunistischen Ideologien und einer klaren Absage an planwirtschaftliche Ausrichtung der Wirtschaft haben wir Rechnung tragen müssen“ sagte der Fraktionsvorsitzende unserer Redaktion. Auf einem außerplanmäßigen Fraktionstreffen wurden in der Karwoche Namensvorschläge diskutiert. Die zunächst als Favorit ins Rennen gegangene Umbenennung in „Selterser Union mit professioneller Fraktionsarbeit“ wurde nach langer Beratung verworfen, da man auch deren Abkürzung (SUmpF) als nicht attraktiv und wenig ansprechend für Wählerinnen und Wähler einschätzte. Nach zeitweise hitzig geführten Debatten einigte man sich kurz vor Ende der Sondersitzung doch noch auf eine neue Bezeichnung. „Die inzwischen etablierten Namensbestandsteile Selters und Union bleiben erhalten, die Betonung der Realpolitik ist Teil unseres Anspruchs und unser Markenkern, der Zusatz „sozial“ eröffnet uns die Chance, neue Wählerschichten anzusprechen, die den starken wirtschaftsliberalen Strömungen innerhalb der Fraktion eher kritisch gegenüberstehen“, so ein Vorstandsmitglied. „Die historisch unglückliche Nähe des alten Kürzels „SU“ zu einem kommunistisch und repressiv ausgerichteten Staat ist damit endlich vom Tisch“, freuten sich etliche Delegierte über den neuen Namen: „Union der Selterser Sozial- und Realpolitiker“ (UdSSR).

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