Während vielerorts Parteien über Mitgliederschwund und einen Mangel an Kandidaten für die Kommunalwahllisten klagen, ist in Selters-Eisenbach derzeit das gegenteilige Phänomen zu beobachten. Vor gerade mal einem halben Jahr gegründet, ist UWE jetzt schon die mitgliederstärkste politische Gruppe auf Ortsebene. Listen für die Wahl zum Gemeinde- und Ortsbeirat wurden eingereicht. Wie dies in so kurzer Zeit entstehen konnte und was die Mitglieder motiviert, erläutert Gregor Kaiser, bekannter und bekennender Ur-Eisenbacher sowie Vorstandsmitglied und Kandidat für den Ortsbeirat in Eisenbach:
„UWE ist keine Protest-Partei, wir stehen auch nicht ausschließlich für die Interessen von Eisenbach, sondern wollen für die ganze Gemeinde Selters Änderungen in der politischen Kultur und mehr Transparenz und Mitbestimmung für die Bürgerinnen und Bürger. Politische Themen werden bei uns offen diskutiert, ohne Vorbehalt und Denkverbot. Das ist ein Vorteil. Natürlich haben wir Leitlinien formuliert – wir müssen uns ja positionieren und die Leute sollen wissen, wofür wir stehen – diese Leitlinien sind quasi unsere „Fahrbahnmarkierungen“ innerhalb derer wir uns aber frei bewegen. Von uns werden sie bei Abstimmungen nie hören, dass der Fraktionszwang aufgehoben ist, denn so etwas haben wir gar nicht. Wir sind keiner Parteizentrale in Berlin, Wiesbaden oder sonstwo verpflichtet.“
Dass dieses Konzept funktioniert, zeigt die hohe Beteiligung an den Mitgliederversammlungen, die derzeit 14-täglich in der Altenbegegnungsstätte stattfinden. Selten sind weniger als 30 Personen anwesend. Was aber will UWE nun genau?
„Ganz klar, zunächst dauerhafte absolute Mehrheiten verhindern, in der Gemeinde und in Eisenbach. Ohne UWE gäbe es in Eisenbach nur eine einzige Parteiliste bei der Kommunalwahl, so wie in Haintchen ohne die Freien Wähler auch. Das geht gar nicht! Dann haben wir konkrete Vorschläge zur Verbesserung der Verkehrssituation, zur Sicherheit der Fußgänger, wir wollen ein Jugendparlament, weitere Angebote für Senioren, neue Einnahmen für Selters durch das Anwerben von Gewerbetreibenden und eine bessere touristische Vermarktung der wunderschönen Gemeinde. Ich persönlich werde mich insbesondere für die Belange der Landwirte engagieren.“ , so Kaiser. Wer sich über die Ziele von UWE genauer informieren möchte, hat am 26.02. ab 20.00 Uhr im Anbau der Turnhalle Jahnstraße in Eisenbach Gelegenheit dazu. Dort stehen Vorstand und Kandidaten Rede und Antwort.