Es begann mit einer kleinen Rede vor der Gemeindevertretung am 09. März 2017. Lo Siegmund zitierte zu Anfang seines Beitrags den ehemaligen Bundespräsidenten Johannes Rau: „Noch nie war Demokratie ein Selbstläufer. Niemand wird als Demokrat geboren.“ Was anschließend folgte, war ein Plädoyer für die Einbeziehung junger Menschen in die politische Entscheidungsfindung bei gemeindlichen Themen, ein Votum für mehr Teilhabe von Jugendlichen an politischen Prozessen aber auch für mehr Verantwortung von Jugendlichen für ihre Zukunft, ihr Umfeld, ihr Zuhause und ihre Pläne und Wünsche. Dass sich die kommende Generation mit den Themen ihres Ortes befasst und eine gewichtige Stimme bei Entscheidungen, die sie persönlich betreffen, wahrnehmen kann, war ein Hauptanliegen von UWE. Denn nur, wer sich wahrgenommen und als unverzichtbarer Teil einer Demokratie sieht, wird deren Werte zu schätzen wissen und die Mechanismen nutzen.
Dass dies auch ein Beitrag zur Stabilisierung der kommunalpolitischen Strukturen und zur Förderung der – dringend benötigten – Nachwuchsarbeit (bei allen Parteien) sein kann, ist ein gewollter und angenehmer Nebeneffekt. Die Mitglieder der Gemeindevertretung werden eben auch nicht jünger. Da ist jeder Nachrücker und jede politisch engagierte Rednerin willkommen.
Einen geradezu kongenialen Partner fand Lo Siegmund in Heiko Heger (FWS). Gemeinsam arbeiteten sie einen Satzungsentwurf aus und stimmten diesen mit der Verwaltung in Person von Ilse Jung und Michael Urbanke ab. Dafür gingen etliche Stunden ins Land, aber die gemeinsame Motivation und die ausgesprochen entspannte und kooperative Vorgehensweise machten diese administrativen Arbeiten beinahe zu einem Vergnügen. An dieser Stelle sei allen konstruktiv Beteiligten ein lautes und herzliches „Dankeschön“ entgegengeschmettert.
Tja, und am 12.09.2018 war es dann so weit und insgesamt 19 junge Damen und Herren wurden von Bürgermeister Bernd Hartmann und dem Vorsitzenden der Gemeindeverwaltung Wolfgang Sandner als Beiräte ernannt. Ein wunderschöner Beweis dafür, dass Jugendliche sehr wohl politisch interessiert sind und sich aktiv in das kommunale Geschehen einbringen möchten – allen anderen Unkenrufen und „Gummibärchen“-Zwischenrufen im Vorfeld der Beschlussfassung der Gemeindevertretung zum Trotz.
Wir freuen uns sehr über unsere Nachwuchspolitikerinnen und -politiker und wünschen ihnen alles erdenklich Gute und einen langen Atem. Und wir geben ihnen einen Rat: Niemals aufgeben!