Aus Atemschutzmaske wird „Eisenbacher Lippelappe“

In dieser Corona-Virus-Zeit gründeten Erika Hundler und Reinhilde Pinkel aus Eisenbach in der letzten Woche einen Nähkreis, um ein bestimmtes Produkt herzustellen. Das Gute zuerst. Es haben sich weitere Näherinnen gemeldet, die ihre soziale Kompetenz, ihr know how, ihre Nähmaschine und auch Stoff zur Verfügung gestellt haben. Teilweise wollen diese neuen Mitstreiter nicht genannt werden. Vanessa Kaiser hat damit kein Problem, sie lernt in ihrer Freizeit für die Schule, danach näht sie, für ihre Produkte hat sie im Carpe Diem auch schon dankbare Abnehmer gefunden. Dem Aufruf, Stoffe zu spenden, sind auch schon einige Menschen gefolgt.

Die schlechte Nachricht: Nein, diese tollen Leute stellen keinen Mundschutz her. Mundschutz ist ein Medizinprodukt, das entsprechende Voraussetzungen erfüllen muss. Diese Voraussetzungen erfüllen die selbst hergestellten natürlich nicht. Deshalb dürfen Sie nicht so genannt werden.

Das Ding, das in Eisenbach hergestellt wird, das Mund und Nase bedeckt und verhindern soll, dass von dem Träger Tröpfchen aus Mund oder Nase in die Atmosphäre gelangen, wird von Reinhilde Pinkel als „Eisenbacher Lippelappe“

bezeichnet. Sie erhebt aber keine Urheberrechte, jede(r), die/der mag, darf ihr/sein Produkt/Kunstwerk, das vielleicht Leben retten hilft, so nennen.

Hergestellte Eisenbacher Lippelappen sollen zunächst im heimischen Bereich wohnenden Menschen zur Verfügung gestellt werden. Bei einer „Überproduktion“ gehen sie an die nachfolgend genannten Organisationen, die schon Vertriebswege aufgebaut haben.

In Limburg haben Stefan Laux, Leiter der Friedrich-Dessauer-Schule, und im benachbarten Rhein-Lahn-Kreis der Kreisfeuerwehrverband Organisationen gegründet, die auf ehrenamtlicher Basis diese Masken nähen.

Verwendet werden dazu Baumwollstoffe aller Farben, die bis 95 Grad waschbar sind. Zu finden sind solche Materialien auch in Bettbezügen und Tischdecken. 

Wer mitarbeiten möchte oder Eisenbacher Lippelappen benötigt, wendet sich bitte direkt an
Reinhilde Pinkel (Tel. 06483 / 1420) oder Erika Hundler (Tel.: 06483 / 7714).

Wer Stoff zur Verfügung stellen kann, wendet sich bitte an Schorsch Horz (Tel. 0174 / 7819153) oder schorschhorz@t-online.de, er holt das Material ab (und hält dabei den nötigen Sicherheitsabstand).